Pfui! Nicht anfassen! Pfoten weg! Crinum Latifolium ist giftig und wurde bereits gegossen und gefüttert. Für alles Andere benutzen Sie bitte die Toilette oder den Mülleimer!
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Zum Beispiel fand er, die mit vielen Verzierungen allzu virtuos gestalteten Sologesänge dienten mehr der Angeberei der Sänger als der Darstellung guter Musik.
In der ersten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts entwickelte sich in Frankreich die Grand Opéra, die mittlerweile aus bis zu fünf Akten, opulenter Handlung und Musik bestand, durchkomponiert war, also durchgehend klang und keine einzeln abgrenzbaren Musiknummern mehr hatte, von einem Heer von Musikern, SängerInnen und Chören mit einer teilweise mehr als dreistündigen Spielzeit aufgeführt wurde und sagenhafte Stoffe sagenhaft behandelte und darstellte. Dazu gehörten Epen, Sagen und glorreiche Geschichte(n). In Deutschland wurden die anfänglich noch romantischen Opern Richard Wagners (1813 bis 1883) "Rienzi" (Uraufführung Dresden 1842) "Der Fliegende Holländer" (Uraufführung Dresden 1843), "Tannhäuser" (Uraufführung Dresden 1845) und "Lohengrin" (Uraufführung Weimar 1850) beispielhaft für diese in der deutschen Musikgeschichte als Große Oper bezeichnete deutsche Entsprechung der französischen Operngattung Grand Opéra.
Doch schienen die Komponisten alsbald jedes Maß zu verlieren und mit ihren Opern weniger hervorragende Unterhaltung bieten, als in einem gewaltigen Klang baden zu wollen, von dem die Musiker und Sänger oft wie Beiboote auf rauer hoher See getrieben schienen, wenngleich es Richard Wagner geschafft hat, diese im ersten skeptischen Eindruck eher korpulent als opulent wirkende Oper eigentlich in einen musikalisch und dramaturgisch gleichsam muskulösen Typ, das Musikdrama, zu überführen, was er auch mit theoretischen Schriften wie "Oper und Drama" von 1851 rechtfertigen konnte.
Den Rest gab dem ungehaltenen Treiben dann noch eine völlig unbeherrschte Aufführungspraxis, die die Oper unter einer überladenen Ausstattung mit beeindruckend prunkvollen Kostümen, Requisiten und Bühnenbildern begrub, bis die Grand Opéra beziehungsweise Große Oper endgültig zur sogenannten Ausstattungsoper verkam, in der es anscheinend nur noch darum ging, Genie und Macht der Impresarios so zur Geltung zu bringen, dass die Oper nicht detonierte und das Theater nicht über dem geldgebenden und für das Theater überlebensnotwendigen und damit heiligen Publikum zusammenbrach.
Alle Urheberrechte bei Michael Feldmann | Seiteninhalt zuletzt geändert 05.06.2024 |