Spielfreuden

Risikogehalt

So meisterten Wir Steigung um Steigung, Kehre um Kehre, Stufe um Stufe. Hinter einer solchen Kehre lauerte aber schon bald 1 frustrierte gehörnte Bergziege, deren Hornspitzen sich im Lauf der Jahre im rauhen Gebirgsklima nach hinten gekrümmt hatten und so unbrauchbar geworden waren. In Unserer Geistesgegenwart gewahrten Wir blitzschnell und hellwach die verwegene Gesinnung des unsinnig armierten Pelzviehs, das einfältig aber eingebildet Unserer Gegenwart zu trotzen und Uns offenkundig in den Abgrund zu stoßen suchte. Das dämliche Gebirgsmeckervieh sah beileibe nicht ein, Uns mehr als nur eines seitlichen Blickes zu würdigen.

Es hatte weder Schmiss, Schneid noch Anstand, verharrte aber unbeweglich in seiner rotzfrechen Haltung. Da das fransige Zottelvieh auch nicht einsah, Uns auch nur mit einem Laut zu grüßen, sahen Wir die Notwendigkeit, es mit einem ernsten "Husch! Husch!" zurecht zu weisen. Stattdessen beobachtete Uns die meckernde Bergplage mit ihrem fortwährend hämischen Grinsen, gedachte aber keinesfalls, ihr Fehlverhalten auch nur ansatzweise zu ändern, sich anständig zu benehmen und Uns, der Krone der Schöpfung, den Vortritt zu lassen. Ein Steigreifvortrag über das Jagdrecht schaffte keine Abhilfe, sondern veranlasste das starrsinnige Hanghindernis nur dazu, mit dem Kopf zu nicken. Listenreich wie Wir aber schon seinerzeit waren, wussten Wir Uns mit einem Trick zu behelfen und die krummgehörnte Zottelziege mit ernster Miene und einem lauten "Mäh" des Hanges zu verweisen. Diesen Laut hielt sie wohl für eine Anweisung ihres direkten Vorgesetzten und entwich bergauf. Nach diesem Sieg über diesen Bergalb setzten Wir Unseren Aufstieg auf die Schlafende Hexe fort.

In jenen Tagen lag die Welt in schwerer Kümmernis wie gelähmt darnieder: Die Sonne schien nur tagsüber, Wolken konnten ihr Wasser nicht halten, Flüssen entrann es, Bäume verloren im Herbst ihr Laub, Pflanzen wuchsen ohne Genehmigung auf fremdem Grund und welkten, Singvögel zwitscherten anstatt zu singen, Frauen wollten Männer, Männer suchten Frauen und soffen literweise Kaffee, Bier und Schnaps, Frauen Tee, Obstsaft und Wasser, Frauen strickten, stickten, putzten, wuschen, bügelten, kochten, buken und liebten Männer, Männer angelten Fische, hackten Holz, hielten, führten und reparierten Kraftfahrzeuge mit Verbrennungsmotor und bezahlten Frauen, Frauen maßregelten Männer,